Altlasten auf dem Grundstück: Beispiele, Altlastenauskunft, Kosten & Co.
Was schlummert wirklich unter der Erdoberfläche? Lesen Sie weiter, um zu erfahren, warum Altlasten so teuer sein können, wer für sie verantwortlich ist und wie Sie sich vor dem Kauf darüber informieren können.
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Kaufvertrag bei Immobilien mit Altlasten
Immer wieder werden verfallende Gebäude auf guten Grundstücken zum Verkauf angeboten. Wer einen Kaufvertrag dafür unterschreibt, weiß, dass er eine beträchtliche Summe für Renovierung, Abbruch oder Neubau ausgeben muss. Doch es kann noch mehr Unruhe geben.
Wenn sich herausstellt, dass das gesamte Grundstück mit Chemikalien oder sonstigen giftigen Schadstoffen kontaminiert ist, können kostspielige Sanierungsmaßnahmen erforderlich werden, die einen privaten Bauträger in den Ruin treiben können. Bei unbebauten Grundstücken kann auch der Boden eine Quelle unangenehmer Erschütterungen sein. Wir raten daher dringend, ein Grundstück vor dem geplanten Verkauf untersuchen zu lassen.
Was sind belastete Grundstücke?
Auf dem belasteten Grundstück sind Altlasten, wie Stoffe, die die menschliche Gesundheit schädigen können, z.B. durch Verunreinigung des Grundwassers. Im Bundes-Bodenschutzgesetz (BBodSchG) werden zum einen Grundstücke genannt, auf denen früher eine Deponie betrieben wurde, zum anderen alte Industriestandorte oder Tankstellen. Neben chemischen Verunreinigungen stellen in einigen Gebieten, vor allem in Ballungsräumen, auch nicht explodierte Kampfmittel aus dem Zweiten Weltkrieg eine Gefahr dar.
Doch Vorsicht! Wenn der Verkäufer oder Immobilienmakler von Schadstoffbelastungen, Risiken oder Gefahrenstellen weiß, muss er den Käufer warnen. Tut er das nicht, kann der Käufer unter Umständen auf Schadenersatz klagen oder die Kaufabwicklung rückgängig machen.
Wie werden Altlasten auf dem Grundstück nachgewiesen?
Für ein Altlastengrundstück ist nach dem Ordnungsrecht der jeweilige Eigentümer verantwortlich. Er muss zum Beispiel garantieren, dass das Grundwasser nicht vergiftet ist. Kaufinteressenten können folgende Maßnahmen ergreifen, um ein finanzielles Risiko zu vermeiden:
1. Lassen Sie ein Bodengutachten erstellen
Um sicher zu gehen, dass sie kein belastetes Grundstück erwerben, sollten Kaufinteressenten ein professionelles Bodengutachten, auch Baugrundgutachten genannt, in Auftrag geben. Es kostet rund 1.000 Euro und kann nur mit Genehmigung des Grundstückseigentümers durchgeführt werden.
2. Überprüfung der Grundstückshistorie
Wer sich zum Beispiel für eine Immobilie mit einer Fabrikruine interessiert, sollte die Geschichte des Objekts recherchieren und herausfinden, was in der Fabrik produziert wurde und welche Stoffe dabei verarbeitet wurden. Es ist möglich, dass das Grundwasser verunreinigt wurde, vor allem, wenn Chemikalien verwendet wurden, wie in stillgelegten Farb- oder Emaillewarenbetrieben.
3. Anwohner konsultieren
Frühere Immobilienbesitzer, Unternehmen in der Nähe oder Nachbarn wissen vielleicht etwas über die Vergangenheit der Immobilie. Ansonsten können Sie sich von einem Architekten oder anderen Fachleuten beraten lassen. Aus Erfahrungswerten lassen sich oft Dinge wie Bausubstanz, Bodenbeschaffenheit und Belastungen ableiten.
4. Verdachtsflächenkataster einsehen und überprüfen
Auch die Städte und Gemeinden stellen Informationen über mögliche Fliegerbomben zur Verfügung: Wer in einer Stadt ein Grundstück kauft, das noch nicht bebaut ist, sollte die Liste der Verdachtsflächen einsehen. Bei belasteten Grundstücken besteht jedoch fast unmittelbar nach Einreichung eines Bauantrags eine Untersuchungspflicht. Zuständig sind in der Regel die Umweltbehörden sowie die für Stadtentwicklung, Bau und Verkehr zuständigen Behörden.
5. Altlastenkataster einsehen und überprüfen
Altlastenverdachtsflächen werden häufig in einem Altlastenkataster erfasst, was in vielen Städten die Aufgabe der Umweltbehörden ist. Für einen Preis, der im niedrigen dreistelligen Bereich liegen kann, erhält man einen solchen Einblick.